Schon eine Woche ist es her, seit wir von unserer Klassenfahrt nach NaDEET wiedergekommen sind. Im wunderschönen NamibRand Nature Reserve gelegenen Namib Desert Environmental Education Trust (NaDEET) haben Schulklassen die Möglichkeit mehr über Themen wie Umweltschutz, Artenvielfalt, Wasser- und Energieverbrauch zu lernen.

Am Montag früh ging es los. Mit dem LKW eines Vaters aus der Klasse, der in der Nähe unseres Ziels eine Lodge betreibt, machten wir uns auf den Weg in den Süden. Auf der Teerstraße ging es südlich über Rehoboth und Mariental, bis wir in Maltahöhe auf Schotterpisten kamen. Es wurde eine sehr lange Fahrt, denn die Höchstgeschwindigkeit war selbst auf den Teerstraßen 80 km/h. Am frühen Abend erreichten wir aber endlich unser Ziel.
NamibRand ist eines der größten privaten Naturschutzgebiete Afrikas und für mich eine der schönsten Gegenden, die ich in Namibia gesehen habe. Große, weite Wüstenflächen, mal rot-sandig, mal mit vertrockneten Grasstubben bewachsen, einzelne Bäume und zwischendrin hohe rötliche Berge. Und mittendrin, in einem sandigen Dünental lag unser Camp für die nächsten Tage.

Für die Schüler war ein ziemlich straffes Programm vorgesehen. In kleineren Gruppen mussten sie die verschiedenen Mahlzeiten mit vorbereiten, abwaschen und aufräumen. Und dazwischen viel Input zu verschiedenen Themen.
Das schönste für mich an dem Ganzen war, dass die Kinder (und ich) leben und erleben konnten, was theoretisch vermittelt wird.
Vor allem das Thema Wasser sparen ist bei mir und vielen Kindern hängengeblieben. Frisches Wasser ist eine der sehr knappen Ressourcen in Namibia und insbesondere in der Wüste. Um dafür Bewusstsein zu schaffen, waren weder Waschbecken noch Dusche mit fließendem Wasser ausgestattet. An zwei Hähnen außen am Waschhaus konnte man heißes und kaltes Wasser in einen Eimer füllen. Zum Duschen wurde das in den Duscheimer gefüllt und über ein Seil hochgezogen. Unten am Eimer war zum Duschen eine Brause befestigt, die man öffnen und schließen konnte. Bucket Shower hieß das ganze und zeigte sehr gut, dass 10 Liter für eine Dusche völlig ausreichend sind. Eine nur fünfminütige Dusche zuhause verbraucht hingegen schon bis zu 50-60 Liter Wasser. Und auch zum Zähneputzen braucht es kein fließendes Wasser, ein Becher reicht dafür schon. Für die Kinder war es ein echtes Erlebnis diese Anlagen auszuprobieren und zu sehen, wie es auch anders geht. Der Wasserverbrauch pro Haus wurde täglich abgelesen und notiert um zu sehen, ob wir uns verbessern konnten und um einen Durchschnittswert pro Kopf zu ermitteln. Hier wurde der Verbrauch der Küche auch mit eingerechnet.
Ein ähnliches Bewusstsein sollte für den verbrauchten Strom und produzierten Müll erzeugt werden. Der Stromverbrauch wurde auch täglich abgelesen und der Müll am Ende unserer Zeit gewogen – streng sortiert und getrennt.
Ein weiteres Highlight war das Kochen mit Parabolspiegeln und Solaröfen. Jeweils einige Stunden vor dem Mittag- und Abendessen musste das Essen bereits in den Ofen, aber dann war es auch gut gekocht oder gebacken! Nur mit dem Licht der Sonne zu kochen, das war schon was. Nur morgens, wenn es noch dunkel war und die erste Gruppe das Frühstück bereiten musste, wurde mit Feuer gekocht. Holz, eine weitere sehr knappe Ressource in Namibia, verwendeten wir dafür aber nicht, sondern aus Altpapier selbst hergestellte Briketts.

Besonders war für mich die Autarkie des gesamten Camps. Der Strom wurde über eine Solaranlage erzeugt und in Batterien gespeichert. Damit konnten Licht und alle Elektrogeräte (Kühlschrank, Gefriertruhe, PC und Funkstation) problemlos betrieben werden. Das Wasser wurde aus einem eigenen Bohrloch in die Höhe gepumpt und für heißes Wasser mit Sonnenenergie erhitzt. Handyempfang gab es dort nicht, der einzige Kontakt war über Funk zur Basisstation ein Stück weiter weg möglich.
Das NamibRand Naturreservat ist auch anerkanntes Lichtschutzgebiet (International Dark Sky Reserve), das erste in ganz Afrika. Wegen der großen Entfernung von den nächsten Städten und insbesondere wegen der athmosphärischen Qualität, bedingt durch das hyperaride Klima der Namib-Wüste, ist der Sternenhimmel hier unvergleichlich!
Auch wenn es nachts doch ziemlich kalt geworden ist, war es ein toller Trip auf dem die Kinder viel gelernt und erfahren haben und von dem sie voller Inspiration zur Verbesserung ihrer Welt zurückgekehrt sind. Auch ich bin auf das ein oder andere Aufmerksam geworden und habe vor allem die Natur auf mich wirken lassen!
We really enjoyed reading this blog, It sounds as though it was a wonderful trip. Thanks for keeping us in the picture!
Lots of love, Granny and Grandad
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