Monatsrückblick – Februar (Sascha)

Bei 37°C haben wir gerade eine Woche Ferien. Die Schule arbeitet mit Trimestern, die durch längere Ferien getrennt sind, und innerhalb eines Trimesters haben wir immer eine Woche Ferien, die sogenannte Mid-Term-Break. Die erste Hälfte dieser Woche haben wir auf Krumhuk verbracht, denn dort hatten wir, alle Freiwilligen in Namibia, unser Zwischenseminar. Das heißt für uns Halbzeit, die Hälfte unseres Freiwilligendienstes ist rum. Dort haben wir uns, angeleitet von unserer pädagogischen Begleitung von den Freunden, mit den schönen und schwierigen Dingen der vergangenen Monate beschäftigt, allein und in Gruppen, haben über Themen wie Entwicklungshilfe, Kolonialgeschichte und Rassismus diskutiert, pädagogischen Input zur Arbeit mit Kindern bekommen und unsere Vorhaben für das kommende halbe Jahr visualisiert. Drumherum wurde natürlich noch viel gespielt, gesungen und gegessen! Es war ein echt schönes Seminar und eine Möglichkeit inne zu halten und bewusst zurück und nach vorn zu schauen, um mit neuen Ideen in die zweite Hälfte zu gehen.

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Der Sternenhimmel über Krumhuk

Es war ein sehr voller Monat, wir haben viel getan und erlebt. Anfang des Monats waren Franziska und ich bei der Comedy Show „Free Your Mind“, die wieder ein voller Erfolg war und waren mit den anderen zusammen bei einem Konzert des Namibian National Synphony Orchestra, wo drei von unseren Mitfreiwilligen aus Windhoek mitgespielt haben. Außerdem war ein guter Freund und ehemaliger Klassenkamerad aus Deutschland zu Besuch, der mit zwei Kumpels eine Tour durch Namibia und Südafrika macht. Die haben zweimal bei uns einen Zwischenstopp gemacht. War echt schön mal ein bekanntes Gesicht hier am anderen Ende der Welt zu sehen!

Einmal im Jahr organisieren etwa zehn Schulen aus Windhoek ein Sportevent, bei dem ihre Schüler in verschiedenen Altersgruppen und Disziplinen gegeneinander antreten können. Fabian wurde ausgewählt für unsere Schule in Speerweitwurf und Kugelstoßen anzutreten. Ich war also mit dabei, um ihn zur richtigen Zeit zu seiner Station zu bringen und kurz zu zeigen, was an Regeln erklärt wird. Mit zwei Stunden Verspätung ging es mit der Nationalhymne los. Bis auf die Startschwierigkeiten war es ziemlich gut organisiert und die Stimmung bei den vielen vielen Schülern im Stadion super.

Das nächste sportliche Event lief ohne unsere Teilnahme ab. Das Schulgelände wurde an einem ganzen Wochenende als Standort für ein riesiges Mountainbike Rennen gemietet. Etwa 600 Teilnehmer standen an der Startlinie um verschiedene Strecken von 10 bis 70 Kilometer im Gelände zu fahren. Wir als Schule haben verschiedene Stände betrieben um über den Verkauf von Essen und Getränken ein bisschen Geld in die Schulkassen zu spülen.

Über das Wetter höre ich hier von vielen Seiten Klagen, insbesondere die Einschätzung eines Bauern von Krumhuk war bedenklich. Die Regenzeit geht von etwa Dezember bis März. Es ist März und es ist noch nicht annähernd genug Regen gefallen. Wenn das so bleibt werden die Wasserreserven rapide zurückgehen und sie werden ihre Rinderherde massiv verkleinern müssen. Im Durchschnitt fallen hier in der Region Windhoek 350mm im Jahr. Das lässt sich übersetzen zu 350 Liter pro Quadratmeter. Das klingt erstmal nach viel, erschreckend jedoch ist, wie wenig davon in der Erde versickert. Nur 1-2 % nimmt der Boden auf, der Rest verdunstet oder fließt über die trockene Sandschicht ab. Im Normalfall kommen die Farmer damit zurecht. Bloß wenn es nur so wenig Regen wie bisher gibt, dann wächst einfach kein Gras und die Rinder kommen an ihre Grenzen. Ich habe keinen Vergleich, da ich hier noch keine Regenzeit erlebt habe, aber die Beobachtungen der Menschen hier sind besorgniserregend und machen schon nachdenklich.

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Ein Chamäleon, das hier seelenruhig über den Sportplatz läuft

Herzliche Grüße in den beginnenden Frühling nach Deutschland!

 

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