Der Regen ist endlich gekommen! Die letzten drei Tage hat es geregnet, das bringt auch deutlich angenehmere Temperaturen mit sich. Los ging es mit einem Platzregen, gerade als wir beim Freibad angekommen waren. Aber bei Gewitter und strömendem Regen entschieden wir uns dann doch gegen das Schwimmbad und drehten wieder um. Allein auf der kurzen Strecke kamen wir an zwei Autounfällen vorbei – so ein richtiger Regenguss ist eben doch eine Ausnahme. Die zwei Tage danach hat es immer wieder leicht geregnet. Nicht viel, aber genug um den Boden feucht zu halten. Das wird schon reichen, um die Umgebung in den nächsten Tagen und Wochen deutlich grüner werden zu lassen. Ich bin sehr gespannt auf die richtigen Regenmonate Januar und Februar!

Diesen Monatsrückblick schreibe ich schon etwas früher, da wir am zweiten Weihnachtstag schon zu unserer 10-Tage-Tour aufbrechen. Wir befinden uns gerade mitten in den großen Sommerferien, es ist kurz vor Weihnachten.
Die erste Woche im Dezember war als letzte Woche vor den großen Ferien von einer allgemeinen Aufbruchsstimmung geprägt. In der fünften Klasse mussten wir uns von zwei Schülerinnen verabschieden. Die eine zieht mit ihrer Familie (ihre Eltern haben hier als Lehrer und im Kindergarten gearbeitet) wieder zurück nach Deutschland und die andere wechselt innerhalb von Windhoek die Schule. Das verändert das Jungen-Mädchen Verhältnis in der Klasse noch mehr zum Vorteil der Jungen, zumal im neuen Jahr wahrscheinlich ein weiterer Junge neu dazu kommt. Ein anderer Junge dachte bis kurz vor Schulende, dass er auch die Schule verlassen würde und alle hatten sich schon von ihm verabschiedet, doch ein finanzielles Entgegenkommen der Schule hat es der Familie doch noch ermöglicht, ihre Kinder zumindest für ein weiteres Jahr an der Schule zu lassen. So geht es einigen hier.

Auch Lehrerwechsel finden hier leider immer wieder viele statt. So mussten wir uns zum Ende des Jahres von sechs Kollegen verabschieden.
Kurz vor den Ferien haben wir uns Monopoly gekauft und sind seitdem etwas besessen davon. Viele Nachmittage haben wir mit dem Spiel schon in verschiedenen Konstellationen verbracht – mal nur Franziska und ich, mal zu sechst mit anderen Freiwilligen zu Besuch. Der Kauf hat sich schon mehr als rentiert und ins viele Stunden Spaß beschert.
Ansonsten sind die Tage sehr entspannt – wie Sommerferien eben sein sollen. Wir sind oft im Freibad, spielen Gesellschaftsspiele, gehen ins Kino, kochen, gehen einkaufen und bummeln ein bisschen durch die Stadt. Auch ein Großputz in der Küche war mal dran, da die Bude über die Jahre doch ziemlich dreckig geworden ist und außerdem störten uns die Kakerlaken doch ziemlich. Also frisch ans Werk! Aber natürlich hatten wir uns just den Tag ausgesucht, an dem bei uns sowohl das Stadtwasser in den Hausleitungen, als auch die Außenhähne unseres Bohrlochs nicht funktionierten. Zum Glück passiert das nicht oft und wenn auch nicht sehr lange, aber man merkt schon nach einem halben Tag, wie sehr man auf Trink- und Brauchwasser angewiesen ist und wie lästig nur ein einziger Tag ohne ist.
Da wir Freiwillige überdurchschnittlich viel Ferien haben, gehört zu unserem Arbeitsumfang auch, in den Ferien insgesamt eine Woche an kleineren Aufgaben rund um die Schule zu arbeiten. Franziska und ich begannen damit, die Bücherei der Unterstufe aufzuräumen und durchzusortieren. Genauer gesagt, die deutsche Abteilung. Viele Bücherspenden wurden hier einsortiert, ohne dass Kinder sie wirklich lesen würden. Der Anteil an deutschsprachigen Kindern die ganze Bücher auf deutsch lesen würden, ist klein und die Auswahl an Büchern viel zu groß. Also haben wir viele alte und staubige Kinder- und Jugendbücher aussortiert, die Auswahl auf die Hälfte reduziert und das ganze versucht thematisch zu organisieren und beschildern.
Ein bisschen Abwechslung brachte der spontane Besuch von Armin, einem ehemaligen Klassenkameraden von uns. Für mich überraschend schrieb er mir mitte Dezember, ob wir morgen an der Schule seien. Ich sag ja, Du meinst aber schon die Waldorf School Windhoek, oder? Wie sich herausstellte war er mit seinem Bruder auf einer längeren Tour durch das südliche Afrika und gerade für einen spontanen Zwischenstopp in Windhoek. Es war echt lustig ihn hier am anderen Ende der Welt zu treffen, bei einem Eis ein Weilchen zu quatschen und ein paar Neuigkeiten von Freunden aus Deutschland zu erfahren!
So viel erstmal von mir und meinem Dezember. Wir werden uns bestimmt bald schon wieder melden, mit Berichten aus dem Chobe Nationalpark in Botswana und den Victoria Fällen in Simbabwe!
Bis dahin wünsche ich Euch allen ein frohes Weihnachtsfest und alles Gute für das neue Jahr!
Sascha
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